Wurst raus, hier kommt Senf!!
Am Vatertag vorgestern zeigte sich völlig unvorhergesehener Weise wie sinnvoll ein Unterfahrschutz doch sein kann, auch wenn man niemals vor hatte sowas zu benutzen...
Wir waren mit 7 Maschinen in den Vogesen unterwegs. Erich, unser allerbester Tourguide von allen, erwies sich als nicht unfehlbar und so kam es, dass bei der Umfahrung des Maut pflichtigen Tunnels nach St. Marie sur Mines plötzlich die Straße zu Ende war und wir uns auf einer feingeschotterten Kreuzung wiederfanden.
Nach kurzer Beratung entschieden wir umzudrehen und einen anderen Weg einzuschlagen, als urplötzlich mit sattem "KULTKULTKULT" ein betagter Tracktor, mit noch betagterem Franzosen drauf herannahte.
Neugierig hielt er mit einem "Salut!" zwischen den Maschinen an.
Einer der Mitfahrer kratzte sein Schulfranzösisch zusammen und fragte ob dieser Feldweg nach St. Marie führe.
Der Landwirt röchelte mit einer Stimme, die vermuten lies das er sich vorrangig von Pastis und gelben Gitane ernährte, das dieser weg nach ca. 4 Km zum besagten Ort führen würde und auch nicht gesperrt sei.
Ok, 4 Km ordentlicher wenn auch unbefestigter Feldweg, das wäre zu schaffen, auch für die Ducati 1098 und R1 im Feld, für die Fazer, die FZ 750, die ZR7 auch und für die 3 Kühe ohnehin. Einzig die K1300 R hätte ich da nicht fahren wollen, aber ok...
Gesagt tun getan führen wir also hoch.
Leider wurde der Weg zusehens schlechter und schlechter und bald war nur noch eine Spur zu ahnen. Dann wurde es vollends übeler und wir bewegten uns, den Break even Piont, an dem man hätte umkehren können längst überschritten, auf losem Untergrund, Ziegelstein große Felsbrocken wechselten sich mit Pfützen, Finger dicken Ästen und Sandfeldern ab. Steilhänge rauf und runter und es wurde sogar noch schlechter...
Im Schrittempo ging es weiter, Kupplung gezogen, stabilisiert mit der Hinterbremse, teilweise aus dem Sattel und schwitzend die Balance haltend immer parallel zum Steilhang. Stoßgebete wechselten sich mit der freudigen Erkenntnis ab letztes Jahr im Fahrsicherheitstraining Schrittempo geübt zu haben bis zum Erbrechen...
Das Feld streckte sich zusehens und kaum einer sah noch seinen Vordermann. Ich dachte nur: Hoffentlich führt der Weg irgend wo hin, sonst können wir uns ausfliegen lassen mit nem Heli, hier kommt nix durch was uns raus bringen könnte...
Irgendwann ging es nur noch sehr steil bergab. Und nach einer gefühlten Ewigkeit konnte man wieder so etwas wie einen Weg erahnen auf dem ich dann blieb.
Nach einer Weile dann wurde es zusehens besser und irgendwann stieß ich auf die 3 Vorfahrer, die in St. Marie warteten.
Im 10 Minuten Takt trafen dann die fehlenden Mitfahrer ein, die K 1300 zuletzt.
Erstaunlicher Weise blieben R1 und Ducati weitgehend heil, die Fazer hat`s nicht geschafft und leichten Flurschaden verursacht, blieb aber fahrbereit.
Ich muß denke ich nicht extra erwähnen das die Rockster diese Tortour klaglos meisterte, (sowie natürlich die restlichen 485 Km am Donnerstag auch).
Aber hier zeigte sich der Sinn eines Unterfahrschutzes, auch wenn man nicht mit so etwas plant.
Rückwirkend lachen wir gottlob nun über diesen Abenteuertrip, hätte aber auch anders enden können.
Die Tour war übrigens genial und wir sind noch viele (allerdings ausnahmslos asphaltierte) Pässe gefahren am Donnerstag.
Und das ist nun mal die natürliche Heimat unserer Rockster, was nun auch R1- und Ducatifahrer begriffen haben dürften...
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