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 ABS-Erfahrung

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harry 1150
diddie
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diddie
Grünschnabel




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BeitragThema: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyDo 26 Jun 2008, 20:40

Hallo RR-User,

habe letzte Woche im Dolomitenurlaub ganz persönliche Erfahrung mit dem ABS meiner Rockster
machen dürfen. Ein Dosenfahrer nahm uns (3 Freunde und mir) die Vorfahrt, ich fuhr an 2.Stelle
und kam mit heftigem ABS-Regeln 10cm neben meinem Kumpel zum stehen, der 3 Fahrer kam halb links
neben mir zum stehen und der 4. Fahrer hatte kein ABS an seiner
Maschine. Er bremste zu spät, blockierendes Vorderrad, Abflug, seine
Maschine knallte meiner ins Heck, er selbst der dritten Maschine ins
Hinterrad, Folge 3 Rippenbrüche.
Er konnte nach 2 Tagen mit uns nach Hause fahren und ist trotz heftiger Schmerzen auf dem Wege der Genesung.
Meine Rockster steht nun in der Werkstatt, alles wird wieder heile, Schaden geschätzt 2000,-€.
Fazit: ohne ABS hätte ich mich auch gelegt, mit ABS war der Bremsweg erstaunlich kurz.
Trotz aller Schwächen des
Systems, wenns gebraucht wird und funktioniert, kann es schlimme Folgen

vermindern; deshalb keine Maschine mehr ohne ABS.

Gruß

Dietrich
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyDo 26 Jun 2008, 21:10

Das Gleiche gilt auch für meine zukünftigen Motorräder...keine mehr ohne ABS!

Bisher habe ich es noch nicht gebraucht, aber wenn ich es brauchen sollte, dann weiß ich, dass ein Sturz mit ABS verhindert werden kann.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch welche, die haben ABS und wollen es ausbauen, was für mich wenig verständlich ist!
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harry 1150
Kaiser
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harry 1150



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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyFr 27 Jun 2008, 06:41

Hi und guten Morgen.Ich mache jedes Jahr im Frühjahr ein Fahrsicherheitstraining mit.Da sind etliche Manöver dabei wo Leute ohne ABS angehalten werden erst gar nicht diese Übungen zu machen! Dabei denke ich mir jährlich wieder das ein Motorrad ohne ABS für mich nicht mehr in Frage kommt.Es ist mir dahetr auch unverständlich wie jemand so ein Plus an Sicherheit ausbauen möchte.
Gruß Harry kaffee
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyFr 27 Jun 2008, 09:30

Hi.
Der Wurm muss den Fisch schmecken nicht umgekehrt.

Auf der Strasse möchte ich es auch nicht mehr ausbauen müssen.

Aber ein wiklichen Kaufendscheid wäre es nicht für mich.

Gut wenn man es hat ...
Wenn das Traummotorad es nicht hat ist es einen auch egal ---

Gruss Hans
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alex-Q
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyFr 27 Jun 2008, 11:12

hi leutez,

jetzt aber ma nix durcheinander bringen:

hier werden zwei völlig voneinader unabhängige dinge geschildert:

- abs verhindert blockieren des vorderrades und sturz
- abstandhalten bzw. verspätete reaktion

ich glaube nicht, dass das abs dafür verantwortlich war, dass diddie rechtzeitig zum stehen kam. eher schon der gehaltene abstand und der bremskaraftverstärker. das abs hätte den letzten fahrer vor einem blockierten hinterrad und somit vor einem sturz bewahrt.

es ist leider die irrtümliche meinung, dass abs auch noch den bremsweg verkürzt. dieser illusion muss ich euch berauben. vielmehr kann sich der bremsweg sogar noch verlängern, wenn das abs für bruchteile von sekunden die bremse löst.

ABS verhindert nur, dass ein fahrzeug aus der spur läuft, sonst nix!

in diesem sinne, gute besserung und weiterhin heile knochen,

alex-Q
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyFr 27 Jun 2008, 11:52

Moin,

bisher habe ich in vielen Tests und Sicherheitstrainings nicht einen einzigen Motorradfahrer ohne ABS kennengelernt, der trotz dieser Laborsituationen einen kürzeren Bremsweg hinbekommen hat als ein Motorradfahrer mit ABS. In der Theorie richtig, in der Praxis kaum umzusetzen. Kommt dann noch der Schreckmoment oder Nässe dazu, hat der Fahrer ohne ABS total verloren. Insofern hat in der geschilderten Situation das ABS schon dazu beigetragen, dass diddie rechtzeitig zum Stehen kam. Wäre der Abstand absolut zu gering gewesen, nützt kein Bremsensystem etwas.

Die zwei Kernaussagen von alex-Q sehe ich allerdings genauso.

Aber => ein großer Unterschied: blockiert "nur" das Hinterrad, passiert im Normalfall kaum etwas. Vorne wird fast immer über Sturz oder Nichtsturz entschieden. Hinten könnte sogar in den meisten Fällen auf das ABS verzichtet werden, obwohl damit das Motorrad natürlich "leichter" in der Spur gehalten werden kann.
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyFr 27 Jun 2008, 12:16

in einem pkw-test wurden mal die bremswege mit und ohne abs verglichen. fazit: ohne abs wurde ein kürzerer bremsweg geschafft als mit abs. allerdings liegen die vorteile beim abs in der lenkbarkeit des fahrzeugs. daher vermute ich mal, dass ein profi ohne abs wesentlich effizienter bremsen kann, bei gleichzeitiger beherrschbarkeit des fahrzeugs, was ein laie so niemals hinbekommen dürfte.

guzzi hat ja schon seit urzeiten ein integralsystem, bei dem das fußbremsspedal auf eine vorder- und die hinterscheibe einwirkt. seit ein paar jahren wird der bremsdruck des hinterrades über eine mechanische regelung in abhängigkeit der hinterradschwingenstellung geregelt - ist zwar kein abs im herkömmlichen sinne, hat aber eine ähnliche wirkung. meine caili ev hatte dieses system auch an bord und ich muss sagen, es war mit das beste, was ich jemals gefahren bin.

die bremse der q empfinde ich als sehr gelungen - logischerweise anders, als die der guzzi, aber totzdem sehr effektiv.
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyFr 27 Jun 2008, 15:08

...auch in WHV sollte sich rumgesprochen haben, dass die Messungen von Pkws nicht 1:1 auf Motorräder übertragen werden können. cool

Die Praxis entscheidet. Selbst Semiprofis haben mit dem Motorrad erst nach mehrmaligen Versuchen einen gleichkurzen Bremsweg ohne ABS hinbekommen, wie die ABS-Fahrer auf Anhieb.

Wie gesagt, dies alles bei Laborversuchen, wo genau klar war, ab welchem Hütchen oder Linie gebremst werden muss. Über das Verhältnis bei unvorhersehbaren Schreckbremsungen brauchen wir überhaupt nicht zu diskutieren.

Auf der Rennstrecke macht es je nach Fahrweise trotzdem Sinn das ABS abzustellen. Auch dort gibt es genaue Bremspunkte, die es zu treffen gilt. Löst das ABS einen Tick zu früh aus, klappt es nicht mehr so richtig mit dem Einlenken und kostet (unnötige) Zeit. Die meisten "Freizeitrennstreckenfahrer" kommen nie an diese Grenze. Ich auch nicht.
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyFr 27 Jun 2008, 17:26

Hallo,

also ich finde es ist unerheblich ob ein Motorrad mit ABS einen etwas längeren Bremsweg hat oder nicht ( außer wie schon gesagt wurde auf der Rennstrecke). Der primäre Vorteil liegt in der Lenkbarkeit des Fahrzeuges-wenn man somit einem plötzlich auftretenden Hindernis bei einer Vollbremsung ausweichen kann ist das in meinen Augen mehr wert als 1 o. 2 m weniger Strecke. Ich würde aber trotzdem ein Moped ohne ABS kaufen wenn es mir gefällt.
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptySa 28 Jun 2008, 09:25

qtreiber schrieb:
...auch in WHV sollte sich rumgesprochen haben, dass die Messungen von Pkws nicht 1:1 auf Motorräder übertragen werden können. cool ...
deshalb habe ich mich auch bewusst nur auf die pkw bezogen... laughingatu

wie ente es schreibt, ist der vorteil darin zu sehen, dass das zweirad bei abs bis zu einem gewissen grad "lenkbar" bleibt. möglicherweise ist es genau das quäntchen was man braucht, um dem hindernis halbwegs glücklich ausweichen zu können.

wenn nun das abs sogar den bremsweg verkürzt, dann sehe ich das als einen weiteren pluspunkt an. ist für mich aber letztendlich eher nebensächlich. schön, wenn man solche hilfsmittel sein eigen nennen kann, doch würde die welt nicht untergehen, wenn man sie nicht hätte. ok, in einer unerwarteten gefahrensituation würde man wahrscheinlich doch etwas anders darüber denken, aber das lasse ich an dieser stelle einmal dahingestellt...
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptySa 28 Jun 2008, 09:40

@ Diddi: Erst mal gute Besserung für deinen Kumpel und für die Kräder!

Ging ja noch einigermassen glimpflich ab...


Hab ihr eigentlich den Dosenfahrer "festhalten" können? Wie siehts mit der Versicherung aus?


Wünsche dir trotzdem ein schönes Wochenende!!!
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptySa 28 Jun 2008, 10:16

Defender schrieb:
@ Diddi: Erst mal gute Besserung für deinen Kumpel und für die Kräder.

Aufgrund der sofort startenden "ABS-/Bremsendiskussion" wurde das Wichtigste fast vergessen. Danke an Defender. Ich schließe mich hier natürlich vollumfänglich an. Alles Gute für alle Beteiligten.
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptySa 28 Jun 2008, 11:18

japp, da hast du absolut recht, wie unhöflich von mir. darum von hier aus alles gute für euch.
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyDi 01 Jul 2008, 01:35

Seit meinem Fahrsicherheitstraining im April weiß ich das ABS echt zu schätzen. Einen anderen Biker ohne ABS hats gleich hingelegt, bei Bremsen auf nasser Fahrbahn und auf Rollsplit war der Bremsweg der ABS-Maschinen deutlich kürzer.

Sicher entscheidet hier nicht allein die Technik (von wegen kürzerer Bremsweg ohne ABS).
Hier ist auch ein psychologischer Effekt im Spiel:
Mit ABS trau ich mich einfach voll in die Eisen zu gehen und weiß, die Maschine bleibt stabil und bricht nicht aus.
Ohne ABS kostet das deutlich mehr Mut, so daß bei durchschnittlich geübten Bikern eher zu sachte gebremst wird.
Somit kommt in der Praxis ein ABS-ler schneller zum Stehen (Valentino Rossi vielleicht ausgenommen).

Jeder ist herzlich eingeladen mir beim nächsten Fahrsicherheitstraining das Gegenteil zu beweisen.
Ansonsten wünsch ich Euch allen unfallfreie Fahrt, besser mit weniger als mit mehr ABS-Notbremsungen!
Gruß
Tobias
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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyDi 01 Jul 2008, 09:27

Stimme Tobias voll zu!

Finde auch den Vorteil für den Kopf unschätzbar!

ICH möchte es nicht mehr missen!
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diddie
Grünschnabel




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BeitragThema: Re: ABS-Erfahrung   ABS-Erfahrung EmptyMo 14 Jul 2008, 22:22

Hallo an alle

Danke für die Genesungswünsche, mein Kumpel ist schon wieder 2 Wochen am Arbeiten, hat aber immer noch viel
Freude mit seinen Rippchen (ist wohl ziemlich schmerzhaft, das Lachen
hat er sich größtenteils abgewöhnt), aber die Zeit heilt alle Wunden.
Hab heute mein Schätzchen wieder aus der Werkstatt abgeholt (nach exakt
3 Wochen), Schaden war 3400,- Euro, die haben sogar das
Schwingengehäuse erneuert, obwohl es nur ein paar Kratzer von der Felge
abbekommen hatte.
Aber nochmal zu meiner ABS-Bremsung, für mich war das eine absolute
Notbremsung, bei der ohne ABS mit Sicherheit auch bei mir ein Sturz die
Folge gewesen wäre, deshalb stellt sich für mich nicht die Frage nach
einem verlängerten Bremsweg mit ABS, sondern sicheres Bremsen in einer
Notsituation als Alternative zum Sturz, wobei der BKV alles gibt. Bei
dieser Bremsung hob das Hinterrad spürbar leicht ab bis das ABS regelte.
Den Dosenfahrer haben wir gestellt, aber die Caribinieri haben uns
klargemacht, wenn wir die Dose touchiert hätten, wäre der Dosenfahrer
an allem schuld gewesen, so war der Aufahrende schuld, das ist aber
nach deutschem Verkehrsrecht auch so.
Ansonsten sind meine Kollegen und ich wieder mal um eine Erfahrung reicher, aber ich kann nur warnen:
halte bei BMW´s mit ABS und BKV genügend Sicherheitsabstand, denn wie
stand vor einigen Jahren in einer rennomierten
Motorradzeitschrift: " Die Bremse der Rockster beißt zu wie ein
Rottweiler nach 3 Woche Hirse-Diät"

in diesem Sinne

Gruß Diddie
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